Einrichtung eines offenen Beirats zur Begleitung der Entwicklung des Konzepts „Zukunft Stadtgrün“ und der Viersener Bewerbung für die Landesgartenschau 2026
Sehr geehrte Frau Anemüller,
die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN beantragt, einen offenen Beirat zur Begleitung der Entwicklung des Konzepts „Zukunft Stadtgrün“ einzurichten, der sich auch mit der möglichen Bewerbung der Stadt Viersen für die Landesgartenschau 2026 befassen soll.
Begründung:
Grünflächen und grüne Infrastruktur haben das Potenzial Siedlungsflächen im städtischen Raum bei steigenden Temperaturen im Sommer abzukühlen und sind zugleich Lebens- und Rückzugsort für viele Insekten, Vögel und Kleintiere, die es in ihren angestammten Lebensräumen aufgrund intensiver Bewirtschaftungsformen zunehmend schwerer haben. Städtisches Grün fördert auch das Wohlbefinden der Menschen.
Der Wert der sogenannten Grünen Infrastruktur ist inzwischen allgemein unbestritten. Die öffentliche Diskussion der Themen „Insektensterben“ und „Klimawandel“ sind spätestens seit dem vergangenen Jahr endlich auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz hat mit seinem Beschluss für ein neues „Zukunftskonzept Stadtgrün“ auf diese aktuellen Herausforderungen, die auch von der Bevölkerung als beunruhigend wahrgenommen werden, die passende Antwort gefunden. Entsprechende Anträge der Fraktionen, die seit dem Jahr 2015 in der ersten Stufe beschlossen wurden, sind in diesem Sammelbeschluss aufgegangen und werden nun auch von einer qualifizierten Kraft in der Verwaltung bearbeitet und gegebenenfalls umgesetzt.
Mit ihren Anträgen haben die im Ausschuss vertretenen Fraktionen ihr eigenes Interesse am Schutz und der ökologischen Entwicklung der Natur im städtischen Raum sehr deutlich gemacht und fundierte Argumente und Fakten zum Thema eingebracht. Um dieses Engagement weiter zu nutzen und für den sehr umfangreich angelegten Prozess der Entwicklung einer ökologisch ausgerichteten, an den Klimawandel angepassten Grünen Infrastruktur den dafür erforderlichen breiten Rückhalt im politischen Raum zu erhalten, um auch die Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen gesellschaftlichen Interessen einzubeziehen und die Bürgerinnen und Bürger möglichst frühzeitig und umfassend zu informieren, halten wir die Einrichtung eines offenen Beirats für sinnvoll und angemessen, zu dem neben den Fraktionen im Rat der Stadt Viersen auch die Vertreterinnen und Vertreter der mit dem Thema befassten Verbände und Vereine eingeladen werden und dessen Sitzungen der Öffentlichkeit zugänglich sein sollten.
Einbezogen werden sollten aus unserer Sicht die hier vor Ort vertretenen Gliederungen der nach dem Bundesnaturschutzgesetz anerkannten Umweltverbände sowie der Viersener Verschönerungsverein, der Verkehrs- und Verschönerungsverein Dülken und der Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein, die jeweils auch über eigenen Grundbesitz verfügen, auf den das Konzept „Zukunft Stadtgrün“ im besten Fall zu übertragen wäre – und gegebenenfalls auch die Heimat- und Bürgervereine in den Stadtteilen sowie die örtlichen Gliederungen der Landwirtschaftsverbände. Ebenso sollten mit dem Viersener Werbering und einer Vertretung des Regionalausschusses Viersen der IHK Mittlerer Niederrhein auch der örtliche Handel mit an den Tisch.
Wir begründen diese weitreichende Besetzung des offenen Beirats mit der Bedeutung, die die grüne Infrastruktur nicht nur für den Schutz der Natur und der Vielfalt der Arten im städtischen Raum hat, sondern mindestens ebenso sehr für die Menschen, die sich an grün gestalteten Orten gerne aufhalten und in einem attraktiv gestalteten grünen Umfeld gerne wohnen, arbeiten und einkaufen.
Um diesen umfassenden Ansatz zu unterstreichen soll der offene Beirat auch ab dem Zeitpunkt seiner Gründung in die weitere Entwicklung einer möglichen Bewerbung der Stadt Viersen für die Landesgartenschau 2026 einbezogen werden. Sollte die im Auftrag des Kreises erstellte Machbarkeitsstudie die Möglichkeit für eine Bewerbung eröffnen, wäre dies eine einmalige Chance, ein bedeutendes Projekt der Stadtentwicklung, mit positiver Wirkung weit über die grüne Infrastruktur hinaus in die Kreisstadt zu holen. Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Organisationen bereits in der Bewerbungsphase ist hier übrigens auch fester Bestandteil der Bewertungskriterien und gibt mit den Ausschlag für einen möglichen Zuschlag. Mit einem entsprechenden offenen Beirat wäre also schon ein möglicher Pluspunkt zu erzielen.
Aus unserer Sicht sollte das Projekt „Zukunft Stadtgrün“ in jedem Fall auch mit Blick und als mögliche Vorstufe einer möglichen Bewerbung zur Landesgartenschau 2026 angelegt werden, die im Falle ihres Erfolgs einen Meilenstein der Stadtentwicklung für Viersen darstellen kann.
____________________________________ _______________________________________
Martina Maaßen Fraktionsvorsitzende | Peter Breidenbach Vorsitzender im Ausschusses für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz |
Neuste Artikel
Mobilitätswende
01.06.2023 Anfrage gem. § 10 der Geschäftsordnung für den Rat der Stadt Viersen und die Ausschüsse, hier: Beitritt der Stadt Viersen zur „Städteinitiative Tempo 30“
Am 28.03.2022 hat unsere Fraktion beantragt, dass sich die Stadt Viersen der bundesweiten „Städteinitiative Tempo 30“ anschließt. Dieser Antrag ist dem zuständigen Fachausschuss bislang nicht zur Entscheidung in der ersten Stufe vorgelegt worden. Vor dem Hintergrund des gerade in Aufstellung befindlichen Mobilitätskonzepts 2040 bitten wir zur Beurteilung des Bearbeitungsstands um die Beantwortung der folgenden Fragen:…
Artenvielfalt Biodiversität
25.05.2023 Antrag auf Teilnahme der Stadt Viersen an der Initiative „Mähfreier Mai“
Die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN beantragt, dass sich die Stadt Viersen ab dem kommenden Jahr 2024 der Aktion „mähfreier Mai“ anschließt, auf das Mähen möglichst vieler ausgewählter Grünflächen im Mai verzichtet und somit die Artenvielfalt und Biodiversität im Stadtgebiet fördert. Die Teilnahme an der Initiative wird in der Lokalpresse und im Stadtmagazin öffentlichkeitswirksam begleitet,…
Dülkener Primarschulen: Schulamt beantwortet Fragenkatalog der Grünen
In einer schriftlichen Anfrage hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen am 23. März 15 Fragen an die Viersener Verwaltung gerichtet. Von den Antworten erwartete sich besonders Maja Roth-Schmidt, Vorsitzende und zugleich schulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion mehr Klarheit über die zukünftige Entwicklung der Primarschulen – Grundschulen und PRIMUS-Schule – im Stadtteil Dülken. Seit dem vergangenen Freitag…
Ähnliche Artikel