Sprecherin Roth-Schmidt: „Wir hoffen auf ein Umdenken der Politik“
Voraussichtlich am 13. Dezember wird der Viersener Stadtrat das Bürgerbegehren einer Elterninitiative formal prüfen, den Modellversuch PRIMUS-Schule am Standort Dülken um weitere drei Jahre zu verlängern. Die Viersener Grünen stellen sich ausdrücklich hinter die Forderung des Bürgerbegehrens, der PRIMUS-Schule mehr Zeit zu geben, ihr Potenzial zu entwickeln. Sie wollen weiterhin versuchen, das Modell des gemeinsamen Lernens von der ersten bis zur zehnten Klasse am Standort in Dülken als ergänzenden Angebot und Alternative zum traditionellen dreigliedrigen Schulsystem fortzuführen – im besten Fall sogar dauerhaft. Dagegen steht derzeit noch die Mehrheit des Viersener Stadtrats, der sich nach einem erfolgreichen Bürgerbegehren allerdings erneut mit dem Thema befassen müsste. Käme der Stadtrat dem Bürgerbegehren nicht nach, hätten die Viersenerinnen und Viersener selbst die Möglichkeit, den Ratsbeschluss zu kippen und die PRIMUS-Schule zu erhalten, sofern in einem Bürgerentscheid gemäß der NRW-Gemeindeordnung genügend Stimmen für die Forderung der Elterninitiative zusammenkommen.
„Wir stehen voll hinter den Eltern und der Schülerschaft, die alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen wollen, um den Erhalt ihrer Schule zu sichern“, so Fraktionssprecherin Maja Roth-Schmidt, „und wir sind sehr zuversichtlich, dass sich sehr viele Bürgerinnen und Bürger für diese Forderung aussprechen werden, so dass wir das Thema in den politischen Gremien durch das Bürgerbegehren noch einmal neu angehen können.“ Die jetzt vorliegende Kostenrechnung der Verwaltung sei auch kein Argument gegen die Fortführung des Schulversuchs – im Gegenteil. Aus Sicht der Viersener Grünen zeige die Kalkulation sogar klar auf, dass der Erhalt der PRIMUS-Schule die günstigere Lösung für den städtischen Haushalt sei. Grund dafür seien beispielsweise die Kosten, die im Falle des vorzeitigen Auslaufens der PRIMUS-Schule durch den Aufbau einer neuen vierzügigen Grundschule anfallen würden. Roth-Schmidt: „Die Rechnung der Verwaltung zeigt nur die Kosten für den Erhalt der PRIMUS-Schule auf und lässt die Kosten vollkommen außen vor, die durch die Schließung der Schule entstehen würden. Die dargestellten Kosten sind also keine Mehrkosten für den Fall, dass die Schule erhalten bleibt. Mehrkosten entstehen aus unserer Sicht nicht.“
Annika Enzmann-Trizna, Obfrau der Grünen-Fraktion im Jugendhilfeausschuss, unterstützt die Forderung der PRIMUS-Eltern auch als Sprecherin des Ortsverbands: „Die PRIMUS-Schule leistet eine ausgezeichnete Arbeit im pädagogischen und didaktischen Bereich. Insbesondere Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Förderbedarf profitieren davon. Mit ihren Konzepten und Erfahrungen unterstützt sie auch sehr erfolgreich kinder- und jugendtherapeutische Ansätze. Das haben uns Fachleute bestätigt. Aus der Sicht der öffentlichen Jugendhilfe sollte man das Modell unbedingt unterstützen und möglichst sogar dauerhaft erhalten.“
Auch wenn eine erneute fachpolitische Diskussion über die Zukunft der PRIMUS-Schule in der Ratssitzung am 13. Dezember nicht vorgesehen ist, hoffen die Grünen auf ein Umdenken bei den drei Fraktionen, die sich gegen die Verlängerung des Modellversuchs stellen. Denn es gibt neue Argumente. Roth-Schmidt: „Die Verwaltung ist derzeit mit der PRIMUS-Schule im intensiven Austausch über die Entwicklung zu einem erweiterten Familiengrundschulzentrum mit Sekundarstufe I.“ Das sei in Viersen einzigartig und könne als Blaupause für andere Schulen in Viersen dienen, die diesen Weg noch vor sich haben. Für die Schülerinnen und Schüler der PRIMUS-Schule, ihre Eltern und die Lehrerschaft wäre es ein Hoffnungsschimmer.
Um das Bürgerbegehren zu unterstützen, werden die Unterschriftenlisten des Bürgerbegehrens demnächst auch im Grünen Büro auf der Hauptstraße 109 ausliegen.
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