17.04.2019 Antrag zur Einrichtung eines Beirats zum Konzept „Zukunft Stadtgrün“

Einrichtung eines offenen Beirats zur Begleitung der Entwicklung des Konzepts „Zukunft Stadtgrün“ und der Viersener Bewerbung für die Landesgartenschau 2026

Sehr geehrte Frau Anemüller,

die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN beantragt, einen offenen Beirat zur Begleitung der Entwicklung des Konzepts „Zukunft Stadtgrün“ einzurichten, der sich auch mit der möglichen Bewerbung der Stadt Viersen für die Landesgartenschau 2026 befassen soll.

Begründung:

Grünflächen und grüne Infrastruktur haben das Potenzial Siedlungsflächen im städtischen Raum bei steigenden Temperaturen im Sommer abzukühlen und sind zugleich Lebens- und Rückzugsort für viele Insekten, Vögel und Kleintiere, die es in ihren angestammten Lebensräumen aufgrund intensiver Bewirtschaftungsformen zunehmend schwerer haben. Städtisches Grün fördert auch das Wohlbefinden der Menschen.

Der Wert der sogenannten Grünen Infrastruktur ist inzwischen allgemein unbestritten. Die öffentliche Diskussion der Themen „Insektensterben“ und „Klimawandel“ sind spätestens seit dem vergangenen Jahr endlich auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz hat mit seinem Beschluss für ein neues „Zukunftskonzept Stadtgrün“ auf diese aktuellen Herausforderungen, die auch von der Bevölkerung als beunruhigend wahrgenommen werden, die passende Antwort gefunden. Entsprechende Anträge der Fraktionen, die seit dem Jahr 2015 in der ersten Stufe beschlossen wurden, sind in diesem Sammelbeschluss aufgegangen und werden nun auch von einer qualifizierten Kraft in der Verwaltung bearbeitet und gegebenenfalls umgesetzt.

Mit ihren Anträgen haben die im Ausschuss vertretenen Fraktionen ihr eigenes Interesse am Schutz und der ökologischen Entwicklung der Natur im städtischen Raum sehr deutlich gemacht und fundierte Argumente und Fakten zum Thema eingebracht. Um dieses Engagement weiter zu nutzen und für den sehr umfangreich angelegten Prozess der Entwicklung einer ökologisch ausgerichteten, an den Klimawandel angepassten Grünen Infrastruktur den dafür erforderlichen breiten Rückhalt im politischen Raum zu erhalten, um auch die Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen gesellschaftlichen Interessen einzubeziehen und die Bürgerinnen und Bürger möglichst frühzeitig und umfassend zu informieren, halten wir die Einrichtung eines offenen Beirats für sinnvoll und angemessen, zu dem neben den Fraktionen im Rat der Stadt Viersen auch die Vertreterinnen und Vertreter der mit dem Thema befassten Verbände und Vereine eingeladen werden und dessen Sitzungen der Öffentlichkeit zugänglich sein sollten.

Einbezogen werden sollten aus unserer Sicht die hier vor Ort vertretenen Gliederungen der nach dem Bundesnaturschutzgesetz anerkannten Umweltverbände sowie der Viersener Verschönerungsverein, der Verkehrs- und Verschönerungsverein Dülken und der Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein, die jeweils auch über eigenen Grundbesitz verfügen, auf den das Konzept „Zukunft Stadtgrün“ im besten Fall zu übertragen wäre – und gegebenenfalls auch die Heimat- und Bürgervereine in den Stadtteilen sowie die örtlichen Gliederungen der Landwirtschaftsverbände. Ebenso sollten mit dem Viersener Werbering und einer Vertretung des Regionalausschusses Viersen der IHK Mittlerer Niederrhein auch der örtliche Handel mit an den Tisch.

Wir begründen diese weitreichende Besetzung des offenen Beirats mit der Bedeutung, die die grüne Infrastruktur nicht nur für den Schutz der Natur und der Vielfalt der Arten im städtischen Raum hat, sondern mindestens ebenso sehr für die Menschen, die sich an grün gestalteten Orten gerne aufhalten und in einem attraktiv gestalteten grünen Umfeld gerne wohnen, arbeiten und einkaufen.

Um diesen umfassenden Ansatz zu unterstreichen soll der offene Beirat auch ab dem Zeitpunkt seiner Gründung in die weitere Entwicklung einer möglichen Bewerbung der Stadt Viersen für die Landesgartenschau 2026 einbezogen werden. Sollte die im Auftrag des Kreises erstellte Machbarkeitsstudie die Möglichkeit für eine Bewerbung eröffnen, wäre dies eine einmalige Chance, ein bedeutendes Projekt der Stadtentwicklung, mit positiver Wirkung weit über die grüne Infrastruktur hinaus in die Kreisstadt zu holen. Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Organisationen bereits in der Bewerbungsphase ist hier übrigens auch fester Bestandteil der Bewertungskriterien und gibt mit den Ausschlag für einen möglichen Zuschlag. Mit einem entsprechenden offenen Beirat wäre also schon ein möglicher Pluspunkt zu erzielen.

Aus unserer Sicht sollte das Projekt „Zukunft Stadtgrün“ in jedem Fall auch mit Blick und als mögliche Vorstufe einer möglichen Bewerbung zur Landesgartenschau 2026 angelegt werden, die im Falle ihres Erfolgs einen Meilenstein der Stadtentwicklung für Viersen darstellen kann.

 

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Martina Maaßen Fraktionsvorsitzende Peter Breidenbach Vorsitzender im Ausschusses für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz